Mehr als 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz sind von Armut betroffen oder bedroht. Unter Ihnen sind überdurschnittlich viele Alleinerziehende und Eltern mit drei oder mehr Kindern. Betroffene Minderjährige sind auch in der Schule benachteiligt, weil sich die Familie keine Frühförderungsangebote leisten kann und aufgrund beengter Wohnverhältnisse oft kein Rückzugsort für Hausaufgaben zur Verfügung steht. Auf Dauer am Limit zu leben und nicht zu wissen, wie man eine unvorhergesehene Rechnung bezahlen kann, erzeugt zudem ein grosses Unsicherheitsgefühl bei den Eltern, was an den Kindern nicht ohne schädliche Folgen vorbeigeht. Mit diesem Ensemble an Einschränkungen und Benachteiligungen sind betroffene Minderjährige schlecht ausgerüstet für eine konkurrenzbezogene Gesellschaft und landen auch als Erwachsene häufiger in der Armut. Eltern mit zwei Kindern, die nach Abzug der Krankenkassenprämien weniger ale 3990 Franken pro Monat zur Verfügung haben, leben gemäss der vom Bundesamt für Statistik festgelegten Armutsgrenze unter dem Existenzminimum und sind sozialhilfeberechtigt. Nach Angaben der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe beziehen über 270’000 Menschen Sozialgeld. Eine unterstützte Familie muss mit rund 18 Franken pro Tag und Person für Essen, Kleidung, Körperpflege, Mobilität, Kommunikation, Unterhaltung und Bildung auskommen. Familien mit einem Einkommen, das das Existenzminimum deckt, aber deutlich unter dem üblichen Eikommensniveau liegt, gelten als armutsbedroht - gemäss aktueller Statistik fallen darunter rund 570’000 Menschen in der Schweiz. (Frutz und Fränzi, Februar 2020) Link
14. April 2020
Comments